Ein lebendiges Klangökosystem
Mit close-up präsentiert Sargasso ein bedeutendes Werk des britischen Komponisten und Performers Richard Barrett, realisiert in enger Zusammenarbeit mit Ensemble Studio 6. Das zwischen 2013 und 2016 entstandene Werk entfaltet sich als weitläufiges, organisches Klanggebilde: ein sechsteiliger Zyklus für elektroakustisches Sextett, in dem Komposition und Improvisation untrennbar miteinander verwoben sind und die Elektronik als gleichberechtigtes Instrument erscheint.
Aus Barretts Faszination für die Natur heraus entstanden, ruft close-up die Erfahrung eines Weges durch einen Wald hervor – von mikroskopischen Details bis zu monumentalen Perspektiven, in denen jeder Klangprozess atmet, wächst und sich verwandelt. Der Titel verweist sowohl auf die Nähe des Hörens als auch auf die Idee des genauen Beobachtens.
Über eine Spieldauer von mehr als siebzig Minuten vereint close-up präzise notierte Passagen, offene Improvisationen und frei entwickelte Klangdialoge zwischen akustischen und elektronischen Kräften. Das Ensemble wird zu einem lebenden Ökosystem, dessen Klänge sich in einem Prozess ständiger Erneuerung und Verwandlung entfalten.
Barrett schreibt:
„Es ist ein musikalisches Ökosystem, dessen klangliche Bewohner miteinander interagieren, sich gemeinsam entwickeln, gedeihen oder verschwinden – kein Abbild der Natur, sondern ein Versuch, sie poetisch zu verkörpern.“
TRACKLISTE:
1. tendril – Harfe und Elektronik [12:07]
2. codex Ia – Ensemble [10:02]
3. pauk – Trompete und Akkordeon [9:14]
4. codex XIIa – Ensemble [14:03]
5. nachtfalter – Blockflöte, Cello, Harfe und Elektronik [6:17]
6. šuma – Ensemble [19:24]
MITWIRKENDE:
Karolina Bäter – Blockflöten
Nenad Marković – Trompete, Zugtrompete
Vladimir Blagojević – Akkordeon
Milana Zarić – Harfe
Ivana Grahovac – Cello
Richard Barrett – Elektronik